94 Min, Resultat 1:1, der Schiedsrichter lässt eine letzte Aktion laufen, Spieler Max macht ein hervorragendes Dribbling und befindet sich wenige Meter vor dem Tor, er sieht sein Teamkollege ist in einer besseren Position für das Siegestor, er will abspielen-doch dann fällt ihm ein: Wieso den Ruhm herschenken? Ich habe dieses geile Dribbling gemacht. Max will den Ruhm, Max schießt und … verschießt. Der Sieg ist dahin!
Alle erfolgreichen Offensivspieler sind ein wenig egoistisch und wie in Teil 1 erwähnt, muss es nichts Negatives bedeuten. Um jedoch sicher zu gehen, sollte der Trainer, den Spieler und das restliche Team unter Kontrolle haben. Er hat es in der Hand, ob dieser Spieler mit seinem negativen Einfluss das Mannschaftsklima kaputt macht, oder ob genau derselbe Spieler den Unterschied im Spiel ausmacht. Der Trainer kann wie ein Dirigent fortlaufend die emotionale Gestaltung des Spielers beeinflussen, sowohl positiv als auch negativ.
Wie du als Trainer mit solchen Spielern umgehen sollst?
Hier ein paar Tipps!
1. Erkennen
In der Regel ist es so, dass man, um ein Team erfolgreich formen und führen zu können die Spiel- und Charaktereigenschaften seiner Spieler erkennen sollte, um diese richtig einsetzen zu können. Die Stärken und Schwächen müssen sich ausgleichen und nicht blockieren.
2. Kontrolle
Leichter gesagt als getan! Jedoch ist es sehr wichtig, vor versammelter Mannschaft nicht die Kontrolle zu verlieren. Sag zum Beispiel „Ich bin nicht glücklich mit deinem Verhalten“ und suche an einem anderen Tag ein Vieraugengespräch. Unter vier Augen kannst du dann,entweder Strenge und Härte zeigen oder noch besser, ihm sagen was du von ihm erwartest, sowohl für seinen persönlichen Erfolg, als auch für den Erfolg der gesamten Mannschaft.
3. Ziele durchgehen
Gehe mit dem Spieler die gemeinsamen Saison-Ziele durch und erläutere ihm seinen Status innerhalb der Mannschaft. Mache ihm die Konsequenzen deutlich: Was passiert mit ihm,wenn er diese Ziele erreicht und was, wenn er diese nicht erreichen sollte? Das wird ihm helfen, die wichtigen Dinge von den unwichtigen zu unterscheiden, um sich eher auf das wesentliche zu konzentrieren.
4. Teamgeist stärken
Zeige ihm, dass er sehr wichtig für die Mannschaft ist und dass er seinen Egoismus nicht komplett aufgeben muss, er aber trotzdem auch die dreckige Arbeit zu machen hat. Er soll wissen, dass dies für einen Sieg notwendig ist. Lass den Spieler wissen, dass er viel mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung in einer Gewinnermannschaft bekommen wird, als ein Alleingänger unter Verlierern. Lass ihn verstehen, dass Gewinnen wichtiger ist, als der individuelle Ruhm.
5. Vertrauen schenken und Fakten nennen
Lass den Spieler verstehen, dass er produktiv sein muss. Dieser Spieler muss wissen, dass ihm nichts mehr Erfolg bringen kann, als Assists, Tore und 90 Minuten harte Arbeit für die Mannschaft. Gib ihm Ziele, welche er neben seinen Skills erfüllen muss. Doch schenke ihm trotzdem das Vertrauen, damit er weiter das machen kann, was er am besten kann. Es muss auch klargestellt sein, dass er schlussendlich nur an seiner Effektivität gemessen wird.
6. Emotionale Kontrolle
Der Verlust von emotionaler Kontrolle kann sich negativ auf den Spielverlauf und auf das Mannschaftsklima auswirken. Wir sehen das in Form von Übermotivation, Motivationslosigkeit, Angst, Wut und Aggression.
Tauchen solche Symptome auf, so kann man den Level der emotionalen Intensität durch Atemübungen senken. Zahlreiche Atemübungen findest du auf Youtube.
Gehe auf den Spieler zu, konfrontiere ihn unter vier Augen. Erläutere welche Konsequenzen auf ihn und das Team zukommen , wenn er seine Rolle, aufgrund nicht kontrollierter Emotionen nicht erfüllt. Rede mit ihm über die Dinge, die er gut macht und erkläre ihm alles, was du von ihm erwartest. Betone die Bedeutung seiner Rolle und die Bedeutung die Rolle seiner Mitspieler im Team.
Be the greatest
Dali