Es ist kein Geheimnis, dass selbstsichere Sportler die Fähigkeit besitzen sollten, ihr Potenzial bestmöglich zu nutzen, sodass sie zu Spitzenleistungen in der Lage sind. Sobald allerdings eine Prise Unsicherheit hinzu kommt, könnte es sein, dass manche von ihnen selbst der kleinste Rückschlag aus der Bahn wirft. Wie man das verhindert, verraten wir euch nun.
“Es ist schwer, bescheiden zu sein, wenn man so großartig ist wie ich.” – Muhammad Ali
Nochmal auf Anfang – Was ist Selbstvertrauen?
Viele praktizieren es nicht bewusst, sondern vielmehr intuitiv und vor allem Sportler scheinen eine besonders große Portion davon mit auf den Weg bekommen zu haben: Selbstvertrauen! Es äußert sich durch das sichere Gefühl, einer bevorstehenden Aufgabe gewachsen zu sein und diese Sicherheit auf den Glauben an die eigene Fähigkeit zurückzuführen.
Dadurch gelingt es vielen sogar die größten Rückschläge wegzustecken. Aber Vorsicht: Mit Arroganz hat dies wenig zu tun. Es ist vielmehr ein Persönlichkeitsmerkmal, das in verschiedenen Lebensbereichen Selbstvertrauen ausstrahlt. Sei es im Job, im Privatleben oder eben im Sport. Verfügt man darüber, dann hat man ein großes sogenanntes “dispositionales” Selbstvertrauen.
Zeigt es sich allerdings in bestimmten Situationen oder Umständen, dann spricht man vom “situativen” Selbstvertrauen. Wie du für mehr Selbstvertrauen in deinem Sport sorgst, verraten wir dir nun anhand von fünf Übungen.
5 Übungen zur Stärkung des Selbstvertrauens
Wer bin ich eigentlich?
Bevor man überhaupt von einem stabilen Selbstvertrauen träumen kann, ist es wichtig, sich über seine eigenen Unsicherheiten im Klaren zu sein. Dafür nimmt man am besten ein leeres Blatt Papier zur Hand und unterteilt es in zwei Spalten. In die erste Spalte kommen Situationen mit viel Selbstbewusstsein und in die zweite jene mit wenig Selbstbewusstsein.
Selbsterkenntnis ist bekanntlich der erste Weg zur Besserung. Daher führt man zunächst in der ersten Spalte all jene Situationen und Umstände in Zusammenhang mit der Sportart an, bei denen man sich durch und durch sicher fühlt. In der zweiten Spalte finden sich dann all jene Situationen und Umstände, die das Gegenteil bewirken. Dadurch ist man dem Selbstvertrauen schon einen großen Schritt näher, da es einen darauf aufmerksam macht, woran man arbeiten sollte
Was habe ich bisher schon alles erreicht?
Nun ist es an der Zeit Brücken zu bauen. Das gelingt, indem man sich durch eine Visualisierungsübung zurück in den mentalen Zustand versetzt, den man bei einem früheren Erfolgserlebnis hatte, wodurch eine Verbindung zwischen dem sportlichen Können und dem Selbstvertrauen gezaubert wird.
Das macht man bestenfalls indem man sich die damalige Erfolgssituation ganz genau vorstellt und zwar so, dass man sogar sieht, hört, fühlt und riecht, was damals vor sich ging. Den „Geschmack des Erfolgs“ muss man sich ganz genau einprägen. Es ist wichtig, dass man die Ereignisse durch die eigenen Augen und in Realzeit erlebt. Man muss sich genau merken, wie es sich anfühlt, damit man dieses Gefühl immer dann hervorrufen kann, wenn es einem an Selbstvertrauen mangelt
“Ich bin stark!”
Positive Selbstgespräche bewirken Wunder! Daher sollte man sich selbst dadurch ins Gewissen rufen, dass man über die Fähigkeiten, Fertigkeiten, positiven Einstellungen und Überzeugungen verfügt, die letztendlich die Basis des Erfolgs formen.
Dabei ist es wichtig, dass diese positiven Selbstbotschaften möglichst anschaulich sind, leicht über die Lippen gehen und rechtzeitig angewendet werden. Ganz besonders wichtig ist aber, dass sie glaubhaft sind. Zum Einsatz kommen sollten sie bestenfalls immer dann, wenn das eigene Selbstvertrauen schwach ausgeprägt ist (siehe Spalte 2.).
Formulierungsbeispiele gefällig?
Fußballer: „Ich werde diesen Elfmeter versenken!“
Läufer: “Ich bin nicht aufzuhalten!”
Boxer: “Ich bin stärker als mein Gegner!”
Eine Liste mit vier bis fünf positiven Selbstbotschaften ist eine gute Idee. Diese sollte man sich dann jeden Abend vor dem Schlafengehen durchlesen. Dasselbe gilt für den Morgen. Durch das wiederholte Lesen verankert man diese Botschaften im Unterbewusstsein, was sich nachhaltig auf die sportliche Leistung auswirkt.
Mache die Schwächen deines Gegenübers zum Vorteil
In der Regel versucht man seine Ängste und Zweifel vor seinen Gegnern zu verstecken. Aber wir sind alle nur Menschen, und verfügen sehr wohl über besagte Gefühle. Diese Tatsache kann man sich aber zum Vorteil machen, indem man sich fragt, welche der Fehler und Schwächen meines Kontrahenten einem selbst nutzen könnten? Doch wie gelingt einem das?
1. Analyse von Videomaterial:
Indem man sich Aufnahmen von Wettkämpfen ansieht, kann man recht schnell die häufigsten Gründe des gegnerischen Misserfolgs feststellen. Möglicherweise gibt es bestimmte Bedingungen, unter denen die Leistungen leiden.
2. Mache “tickende Zeitbomben” ausfindig:
Vor allem im Mannschaftssport gibt es Spieler, die besonders schnell an die Decke gehen. Analysiere am besten, wann sie am ehesten rot sehen.
3. Stelle dich mit dem “Schiri” gut:
Während sich unzählige Gegner durch als unfair empfundene Schiedsrichterentscheidungen komplett aus dem Gleichgewicht bringen lassen, solltest du stets respektvoll mit den Schieds- und Linienrichtern umgehen. So werden sie dich zumindest unterbewusst im Zweifelsfall eher vorziehen.
4. Taktik ist alles:
Hat der Gegner gerade einen guten Lauf, dann solltest du alles daran setzen, das Spiel zu verlangsamen und den Spielfluss zu stören.
Inwiefern man besagte Methoden als Überschreitung der Grenzen des Fairplay betrachten will, bleibt jedem Sportler selbst überlassen.
Mache dir die Kraft des Klangs zunutze
Die Wirkung von Musik darf man keinesfalls unterschätzen. Sie motiviert und inspiriert nicht nur, sie stärkt auch das Selbstvertrauen. Etliche Melodien mit inspirierenden Texten oder anderen starken Assoziationen können dem Selbstvertrauen vor dem Wettkampf einen Schub geben. Einige Beispiele hierfür sind unter anderem im Artikel 15 Motivationssongs für dein Training.
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Dali